„Wasser macht nicht an Stadtgrenzen halt“
Hameln (jah). Die schrecklichen Bilder von der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal vom vergangenen Jahr sind vielen Menschen noch in Erinnerung. Auch wenn im Weserbergland andere Gegebenheiten als im Ahrtal herrschen, so kann auch die Weser über ihre Ufer treten und dadurch schwere Schäden verursachen. Sechs Weseranrainer und der Leineverband aus Northeim haben sich deshalb zusammengetan, um Vorkehrungen zu treffen. Für ihre Arbeit gibt es nun finanzielle Unterstützung vom Land.
Insgesamt fünf Millionen Euro werden vom Land in den Hochwasserschutz im Weserbergland in den kommenden fünf Jahren investiert. Der Vertrag für die Förderung ist nun vom niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies und den Mitgliedern der Hochwasserpartnerschaft Oberweser in Hameln unterzeichnet worden.
Der Millionenbetrag des Landes ist eine Anteilsfinanzierung (80 Prozent), die Gesamtbausumme liegt bei 6,25 Millionen Euro. Die einzelnen Projekte und deren Umsetzung werden vom Leineverband koordiniert, damit alles in einer Hand bleibt, so Verbandsvorsteher Andreas Friedrichs. Auch dafür gibt es noch einmal 50.000 Euro Förderung. Der Leineverband bringe mehr als 60 Jahre Erfahrung mit Hochwasserschutzprojekten ein.
„Mit der Unterstützung des Landes und der fachlichen Begleitung des Leineverbandes ist es uns nun möglich, den Hochwasserschutz schneller voranzutreiben“, erklärt Hamelns Oberbürgermeister Claudio Griese. „Sich gemeinsam auf den Ernstfall vorzubereiten, ist die beste Voraussetzung für einen erfolgreichen Hochwasserschutz. Denn das Wasser macht nicht an Stadt- und Gemeindegrenzen halt.“
Die Kommunale Umwelt-AktioN freut sich darauf, die Hochwasserpartnerschaft Oberweser im Rahmen der Kommunalen InfoBörse Hochwasservorsorge (hib) weiterhin tatkräftig zu unterstützen und zu begleiten.
Die Hochwasserpartnerschaft Oberweser wurde 2021 gegründet. Dem Zusammenschluss gehören die Städte Rinteln und Hessisch-Oldendorf, die Gemeinde Emmerthal, die Samtgemeinde Bodenwerder-Polle, die Samtgemeinde Boffzen und die Stadt Hameln, die die Geschäftsführung übernommen hat, an. Sie alle wären bei einem möglichen Weserhochwasser unmittelbar betroffen.
Bereits 2015 hatten die Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden, Schaumburg und die Stadt Hameln unter Beteiligung der Kommunen entlang der Oberweser ein Hochwasserschutzkonzept mit einem Maßnahmen- sowie einem Handlungs- und Gefahrenabwehrplan entwickelt. Dieser bildet eine feste Grundlage für die Arbeit der Hochwasserpartnerschaft.